Reisen Sie zurück in die Vergangenheit, in eine Siedlungsform aus dem frühen Mittelalter, als Slawenstämme in ihren Rundlingsdörfern in den Niederungen an einem Wasserlauf oder See an der Mecklenbugischen Seenplatte lebten und arbeiteten.

Das rekonstruierte Slawendorf Passentin bringt den Besucher zurück in die Zeit des Mittelalters, als die Slawen nach der Völkerwanderung das Land Mecklenburg besiedelten und sich mit Ackerbau, Viehzucht und kleinem Handwerk den Lebensunterhalt verdienten
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Produktbeschreibung

Die Geschichte des Namens Mecklenburg ist auf die slawische Zeit des Landes zurück zu führen. In einer Urkunde taucht 995 nahe Wismar und dem heutigen Dorf Mecklenburg erstmals der Name Mikelenburg auf. Dieser verwies auf eine slawische Burg, dessen Name sich auf die späteren Abodritenfürsten übertrug und von weiteren Herrschaftsformen im Land übernommen wurde.

Die bei der Völkerwanderung eingewanderten Slawen teilten sich das Land vor der Osteseeküste auf. Der westliche Teil wurde durch die Abodriten und der östliche Teil durch den Stamm der Wilzen beherrscht. In späterer Folge übernahm der Stammesbund Lutizen das Gebiet der Wilzen. Der Stammesverbund der Lutzien setzte  sich unter anderem aus den Tollenser, die östlich und südlich der Peene siedelten und den Redarier, die südöstlich des Tollensesees bis zur oberen Havel ihre Siedlungsstätten hatten. Etwas weiter westlich waren die Stämme der Mürizer.

Als Siedlungsform waren bei den Wenden die Rundlingsdörfer (Rundlinge) bekannt, dessen mittelalterliche Bauform während der Binnenkolonisation entstand. Die Bauanordnung der Häuser erfolgte hufeisen-, keil- oder sektorenförmig, wobei die offene Seite der Zuwegung diente. Es lag meist auf einer Anhöhe nahe einer Niederung mit einem Gewässer. Über die erhöht gelegene trockene Ackerflur erfolgte die Zuwegung, die als Sackgasse in der feuchten Niederung und dessen Wiesenflächen endete. Wegen der Nähe zum Gewässer gab es in der Siedlungsmitte keinen Teich. Im südwestlichen Teil Mecklenburgs (Parchim) gibt es noch nachweislich echte Rundlinge, als inzwischen stark überformte Dörfer in Lehmkuhlen, Fahrbinde und Wöbbelin.

Im 12. Jahrhundert begannen slawische Fürsten mit der Neubesiedelung des Landes durch deutsche Siedler aus Niedersachsen, Westfalen, Friesland und Holstein. Sie sollten das Land kolonisieren und nach ihren Erfahrungen umgestalten. Das war der Beginn der Drefelderwirtschaft und des eisernen Pfluges. Die slawischen Bauern waren im Ackerbau noch sehr rückständig und wenig weiterentwickelt. Jahrhundertelang wurde das Feld nur mit einem hölzernen Pflug betrieben, dessen Folge weniger Erträge und für den Lehnsherren weniger Steuereinnahmen waren. Die slawischen Siedler wurden in die Neustrukturierung des Landes einbezogen, nur vereinzelt verblieben größere geschlossene slawische Siedlungsräume erhalten (Parchim/Rügen). Meistens entstanden die neuen großflächigen Angerdörfer gleich neben dem slawischen Siedlungsstätten (Alt-, Neustrelitz, Röbel). Mit der ersten Mecklenburgischen Hauptlandsteilung (1234) verlief die Grenze des Fürstentums Werle-Waren und Fürstentum-Mecklenburg nahe dem Tollensesee.

Ein Archäologisches Freilichtmuseum ist das Slawendorf Passentin im Penzliner Land nahe Mallin. Aufgebaut nach archäologischen Befunden wurden die Hütten in originaler Größe rekonstruiert. Um den Tollensesee vermutet man das religiöse Zentrum der Rethras, dessen Grenzverlauf zu den Tollensern an der Passentiner Niederungsburg, also nahe dem heutigen Slawendorf lag. Somit war der Platz strategisch wichtig, heute der Verbindungsweg zwischen Penzlin und Neubrandenburg.

Die Idee an dem Slawendorf Passentin beruhte auf der Grundlage ein Lern- und Erlebnisdorf zu schaffen. Wie einst im Mittelalter übernachten, das Essen selbst zubereiten, alte Handwerkstechniken (Archäotechnik) zu erlernen sowie kulturhistorische Kenntnisse vermittelt zu bekommen war der Grundgedanke für das Projekt. Dem Besucher soll der Zugang zu den Wurzeln der eigenen Geschichte und dem kulturellen Erbe eröffnet werden.

Teils Museum soll das Projekt zum Mitmachen einladen, wo man sich kreativ beschäftigt und sich Fertigkeiten aneignet. Zu den historischen Handwerken, die man sich aneignen kann, zählen Töpfern, Schmieden, Schnitzen, Körbe und Weidenzäune flechten, Spinnen und Weben. Zur Erhaltung der Anlage müssen auch Pflege- und Reparaturarbeiten durchgeführt und die auf dem Siedlungsgelände vorhandenen Tiere versorgt werden.

Das nachgebaute Rundlingsdorf, mit in traditioneller Bauweise errichtete Lehm- und Holzhütten und frühmittelalterlichen fensterlosen Pfostenhäusern mit Flechtwänden, bietet als Zugang ein Zugtor innerhalb des Torhauses und ist umzäunt mit einem Palisadenzaun. Als Versammlungsstätte dient ein Langhaus, als Wirtschaftsgebäude gibt es Stallungen, eine Heuhütte, Back- und Kochhaus sowie eine Märchenhütte. Zu den Werkstattbauten zählen eine Schmiede, das Töpferhaus, die Schreinerhütte sowie das Spinn- und Weberhaus. Als Wohnbauten gibt es eine Imkerhütte, Kräuterhütte, Schäferhaus, Jägerhütte, Kräuterhütte sowie eine Besen- und Weidenbinderhütte.

Diesen Artikel haben wir am 22.11.2023 in unseren Katalog aufgenommen.